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Eisen

Allgemeines

Eisen kommt in der Natur sowohl in Reinform als Metall, als auch in einer Vielzahl von chemischen Verbindungen vor. Eisen gehört zu den Spurenelementen und ist von diesen im menschlichen Körper das häufigste. Der Gesamteisenbestand beträgt beim Erwachsenen ca. 4.000 bis 5.000 mg, davon befinden sich ca. 2.500 mg im Hämoglobin.

Die wichtigste Funktion von Eisen ist die Bindung von Sauerstoff an das Molekül Hämoglobin in den roten Blutkörperchen. Auf diese Weise wird der Sauerstoff aus den Alveolen (Lungenbläschen) im Blut zu den Körperzellen transportiert. Ein Eisenmangel beeinträchtigt die Bildung von Hämoglobin, wodurch es zu der häufigsten Anämieform, der Eisenmangelanämie, kommt. Eine der Folgen davon ist eine Minderversorgung des Organismus mit Sauerstoff.

Im Kampf des Immunsystems gegen Krankheitserreger spielt Eisen eine weitere wichtige Rolle, einerseits als Bestandteil vieler Enzyme, andererseits brauchen auch die Erreger selbst Eisen zum Überleben. Die Verfügbarkeit von Eisen für in der Zelle persistierende Bakterien und ihren Wirt steht in einem fein regulierten Gleichgewicht

Experimente haben gezeigt, dass sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an Eisen die Fresszellen des Körpers (Makrophagen) in ihrer Fähigkeit beeinträchtigt, bakterielle Erreger zu kontrollieren.

Die biologische Verfügbarkeit von Eisen schwankt je nach Zusammensetzung und Art der Nahrung. So wird Eisen in zweiwertiger Form vom Körper gut aufgenommen wie z.B. das im Fleisch befindliche Ferrohäm (besteht aus Protoporphyrin u. Fe2+). Pflanzliches Eisen (Gemüse, Salate und Obst) liegt hingegen dreiwertig vor. Es muss erst zu zweiwertigem Eisen reduziert werden und kann daher im Darm schlechter aufgenommen werden. Es müssen also wesentlich größere Mengen an eisenhaltigen Lebensmitteln zugeführt werden, wenn man sich ausschließlich vegetarisch ernährt.

Bedarf

Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung werden zur gesunden Ernährung für Personen ab dem 8. Lebensjahr 10 bis 12 mg Eisen empfohlen. Vom Eintritt der Regel bis zur Menopause sollten Frauen aufgrund des monatlichen Blutverlustes etwas mehr, nämlich 15 mg Eisen aufnehmen. Einen besonders hohen Eisenbedarf haben schwangere und stillende Frauen. Ihr Bedarf beträgt etwa 30 mg für schwangere bzw. 20 mg für stillende Frauen. Frauenärzte empfehlen meist die Einnahme von Eisenpräparaten, weil dieser Bedarf nicht immer durch die Nahrung gedeckt werden kann.

Ein Mehrbedarf an Eisen kann u.a. bei Kindern im Wachstum, Senioren, Sportlern, Vegetariern, häufigen Blutspendern und bei einer Reihe von Erkrankungen (z.B. Blutkrankheiten, Rheuma und Tumoren) auftreten.

Vitamin C, einige Aminosäuren und Fruktose verbessern beispielsweise die Aufnahme von Eisen. Oft ist das Eisen in Eisenpräparaten deshalb in Kombination mit Vitamin C enthalten. Andere Stoffe, wie z.B. Tannine aus Kaffee oder Tee und Oxalsäure aus Spinat hemmen dagegen die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung.

Eisenhaltige Nahrungsmittel

Brot, Fleisch (besonders Schweineleber) und Wurstwaren sind die wichtigsten Quellen für die Versorgung mit Eisen. Für die Eisenzufuhr ist der Grad der Verwertung wichtig, daher gehört das Fleisch zu den wichtigsten Lieferanten. Eisen aus Fleisch wird viel besser aufgenommen als Eisen aus pflanzlichen Produkten, von denen je nach Pflanze nur zwischen 2 und 10% des enthaltenen Eisens im Darm des Menschen aufgenommen und verwertet werden kann. Vegetarier und Veganer sollten deshalb ganz besonders auf die ausreichende Versorgung mit Eisen achten.

NÜSSE  UND  SAMEN:  Kürbiskerne, Hirse, Leinsamen, Sesam, Mohn, Sonnenblumenkerne, Mandeln, Pistazien, Paranüsse, Haselnüsse.

HÜLSENFRÜCHTE:  Linsen, Bohnen, Goabohnen, Sojabohnen, Tofu, Kidneybohnen, Kichererbsen, Erbsen.

GEMÜSE UND PFLANZEN:  Thymian, Petersilie, Shiitake-Pilze, Steinpilze, Pfifferlinge, Austernpilze, Champignons, Spinat, Mangold, Rucola, Feldsalat, Lauch, Paprika, Broccoli, Blumenkohl, Chinakohl, Rotkraut, Grünkohl, Wirsing, Avocados, Artischocken, Zucchini, Gurken, Rote Bete, Möhren, Kürbisse, Hokkaido-Kürbisse, Fenchel, Sellerie, Postelein, Topinambur, Radieschen, Wurzelpetersilie, Schwarzwurzeln, Auberginen, Kohlrabi, Bärlauch, Schnittlauch, Knoblauch, Löwenzahn, Brennnessel und in allem grünen Blattgemüse.

OBST:  Feigen, Datteln, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren, Holunderbeeren, Passionsfrucht, Rosinen, Trauben, Mangos, Kiwi, Aprikosen, Papaya, Pflaumen, Trockenobst.

SONSTIGES:  Lakritz, Zuckerrübensirup, Melasse, schwarzes Zuckerrohr.

Eisenmangel

Eisenmangel ist neben dem Jodmangel das in Industrieländern am häufigsten auftretende Defizit bei den Mineralstoffen und die Eisenmangelanämie ist weltweit die häufigste Eisenmangelkrankheit. Generell kommt ein schwerer Eisenmangel in Europa jedoch sehr selten vor, von einem leichten bis mittleren Eisenmangel sind jedoch viele Menschen, insbesondere Frauen (die Zahlen schwanken zwischen 20 und 50%) betroffen. Er kann beispielsweise bei stark einseitiger Ernährung (Diät, kein Fleisch) auftreten sowie durch die vornehmliche Zufuhr schlecht verwertbarer Eisenverbindungen. Eisen kann auch durch stärkere Blutungen verloren gehen, beispielsweise während der Menstruation, durch Verletzungen und durch häufiges Blutspenden. Erkrankungen im Magen-Darm-Kanal können die Eisenaufnahme beeinträchtigen, etwa durch unzureichende Umwandlungsprozesse. Ein Eisenmangel kommt auch im Rahmen bestimmter Krankheiten (z.B. Infektionen, Hormonstörungen Rheuma, Krebs vor oder kann durch Arzneimittel (z.B. Antibiotika, einige schmerz- und entzüdungshemmende Medikamente) entstehen. Ein Mangel an Vitamin B6 kann zum Eisenmangel beitragen.

Symptome für Eisenmangel sind fehlende körperliche und psychische Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Schwäche, Kopfschmerzen, Wetterfühligkeit, Nervosität und Reizbarkeit. Es kann zu Blässe, spröder, rauer Haut und zu brüchigem Haar kommen, Rillen in den Fingernägeln und Risse in den Mundwinkeln können sich bilden. Weiter können Herzklopfen, Atemnot, Zungenbrennen und Verstopfung entstehen. Ein Eisenmangel verhindert auch die Aktivität wichtiger Enzyme, die wiederum an vielen Körperprozessen beteiligt und damit beeinträchtigt sind. Weiter wird die Thermoregulation (Wärmehaushalt des Körpers) gestört, es können Abwehrschwächen auftreten und die Anfälligkeit für Infektionen kann steigen.

Gewarnt wird vor der Gefahr einer Frühgeburt bei Schwangerschaften. Diese ist bei Frauen, die an Eisenmangel leiden, deutlich höher. Auch das Risiko einer Totgeburt steigt.

Überdosierung und Vergiftung

Als Nebenwirkung einer erhöhten Eisenaufnahme kann eine Dunkelfärbung des Stuhls auftreten, die medizinisch keine Bedeutung besitzt. Eine Überdosierung tritt selten auf, zu viel Eisen wird beim Gesunden ausgeschieden.

Dennoch kann es durch die versehentliche Einnahme größerer Mengen an eisenhaltigen Arzneimitteln oder Präparaten zu einer Eisenvergiftung kommen. Dies ist bei Erwachsenen selten, bei Kindern sind diese Unglücksfälle, die einen tödlichen Ausgang haben können, jedoch häufiger. Die tödliche Dosis beträgt ca. 35-630 mg/kg Körpergewicht (handelsübliche Eisentabletten enthalten jeweils etwa 40 bis 100 mg Eisen). So können bei Kleinkindern mit einem Körpergewicht von 10 Kilogramm u.U. bereits 5 Eisentabletten tödlich wirken. Die Symptome einer akuten Eisenvergiftung treten etwa 30 bis 120 Minuten nach der Einnahme auf und bestehen in heftigem Erbrechen, starken Magenschmerzen und Durchfall. Durch die hohen Flüssigkeitsverluste kann eine Schocksituation eintreten, die zum Tod führen kann.

Wenn sich die Patienten von den ersten Symptomen erholt haben, kann es etwa einen Tag später zu einem starken Blutdruckabfall, zu Krämpfen und zu einer schweren Leberentzüdung kommen.

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